4. März : Mobilisierung für die Berufung des “ ANDRA-Zaun-Prozesses „

Aufruf zur Unterstützung von Loïc, der in der Berufung wegen des kollektiven Angriffs auf den Zaun von Andra im Februar 2017 während einer Massendemonstration verurteilt wurde.

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren, am 18. Februar 2017, stürmte eine Menge von vier- bis fünfhundert Menschen chaotisch das “ Labor “ von Andra in Bure. Die fröhliche und hektische Demonstration startete vom Lejuc-Wald aus. Wir waren – teilweise von weit her – gekommen, um die Waldbesetzung mitten im Winter zu verteidigen, um uns erneut der törichten und gefährlichen Laune zu widersetzen, hier den schlimmsten Atommüll zu vergraben. Diejenigen, die dabei waren, haben noch immer die bewegende Erinnerung daran und in den Ohren bleiben die Gesänge, die die Saboteur*innen unterstützten. Die lachende Stimme im Megaphon, der Klang der Kieselsteine, die im Rhythmus gegen die Leitplanken geschlagen wurden. Wir waren auf der Straße, auf dem Kreisverkehr, wir waren auf dem Feld vor der “ ecotheque „, wir standen den gepanzerten Polizist*innen gegenüber, den Zäunen gegenüber, wir waren alle zusammen und dann fielen die Zäune, einer nach dem anderen, durchlöchert, zerschnitten, zu Boden geworfen, unbrauchbar gemacht und flach, plötzlich fast schön.

Wir wussten, dass dieser Karneval nicht nach jedermensch Geschmack sein würde und es war Loïc, der nach der Sabotage mit einen Bolzenschneider in der Hand verhaftet wurde, der den Preis dafür zahlen musste. Angeklagt wegen maskierter Teilnahme an einer Versammlung, Beschädigung oder Zerstörung der Zäune und Rebellion, wurde ihm am 6. Juni 2017 vor dem Gericht von Bar-le-Duc der Prozess gemacht. Er war die einzige Person, die verhaftet wurde. Auf ihm liegt nun die gesamte Last des Schadens, mit anderen Worten die Summe von 45.000 Euro, die Andra fordert. Vor Gericht entschied sich unser Freund, die Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen, sie zu reklamieren und ausführlich, nicht ohne Humor, ihre überaus legitime Natur zu erklären (hier gibt es den gesamten Text (auf Französisch) zum nachlesen) :

“ DER RICHTER – Geben Sie zu, dass Sie versucht haben zu fliehen?
L. – Was hätten Sie an meiner Stelle getan?
DER RICHTER – Ich stelle diese Frage an Sie.
L. – Ich wollte nur vermeiden, verhaftet zu werden, wie es jeder tun würde, nachdem er einen Zaun durchgeschnitten hat. Wenn ich die gleiche Straffreiheit genießen könnte wie diejenigen, die einen Wald zerstören, hätte ich mich wohl erwischen lassen. “

Während der Staatsanwalt – nicht ohne Bitterkeit – zehn Monate Gefängnis, davon fünf ohne Bewährung, forderte, sprach der Richter – bewegt? gerührt? plötzlich von der Schande seiner Funktion ergriffen? – einen Freispruch für die Taten der Rebellion, eine Bewährungsstrafe von 4 Monaten und 500 Euro Schadensersatz aus. Zu wenig für den Atomstaat, der seinen Affront besser bereinigen wollte und sofort Berufung gegen dieses Urteil einlegte. Lange Zeit schien der Fall in den juristischen Windungen verloren, vergessen, inmitten anderer Verfahren gegen Cigeos Gegner, Dutzenden von Prozessen, Tausenden von Seiten, Gebietsausschlüssen und anderen kriminellen Vereinigungen.

Doch jetzt ist er wieder da, der Fall Loïc wird am Donnerstag, den 4. März um 13:30 Uhr erneut vor dem Berufungsgericht in Nancy verhandelt.

Wenn es auch lange durch die Opposition, die Besetzung vor Ort, die juristischen Prozesse – und die eigene Inkompetenz von Andra – verzögert wurde, so ist das Endlager-Ptojekt nun in einer entscheidenden Phase seiner Realisierung (die DUP, Demande d’utilité publique (Antrag auf Gemeinnützigkeit) ). Doch die Jahre haben unsere Befürchtungen nur bestätigt: Das Endlager ist nicht nur ein Irrweg, es ist ein überstürztes Vorpreschen und niemensch, weder bei Andra, noch in den Regierungen, noch in den Institutionen der “ nuklearen Sicherheit “ hat auch nur die geringste ernsthafte Vorstellung davon, wie sich die Dinge entwickeln werden. Es ist dringend notwendig, sich Cigeo entgegenzustellen. Es ist legitimer denn je, die Infrastrukturen anzugreifen, die auf seine Realisierung hinarbeiten, und diejenigen zu unterstützen, die dies tun. Wenn die Justiz heute an die kollektive Sabotage vom 18. Februar 2017 erinnern will, dann wäre es angebracht zu zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben. Und noch mehr, dass es uns weiterhin inspiriert.

Deshalb rufen wir alle dazu auf, sich am Donnerstag, den 4. März, ab 12 Uhr vor dem Berufungsgericht von Nancy (place de la Carrière) zu versammeln, so viele wie möglich. Dieser Moment der Solidarität ist wichtig für uns, um zusammenzukommen und kollektiv die Aktionen anzunehmen, die vor vier Jahren unternommen wurden und nun auf einem einzigen Angeklagten lasten – der angesichts der gerichtlichen Unerbittlichkeit gegen ihn seit mehreren Jahren in großer Gefahr ist.

Es wird Essen, Trinken, etwas zu Lesen, Diskussionen und gemeinsames Singen geben. Zögert nicht eigenen Ideen und eigene Motive mit einzubringen.

Auf den Einsturz vieler weiterer Zäune und „Labore“!
Kontakt: soutienloic [a) riseup.net

21/02/2021

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