Die Risiken des geplanten Atommüllendlagers in Bure betreffen auch die Menschen der Grenzregion Saarland.

Widerstand in Bure
on Barbara Spitzer

Vor fast einer Woche wurde die letzten drei deutschen AKW abgeschaltet. Doch beendet ist die Ära der Atomkraft in Deutschland damit noch nicht: Wohin mit dem Atommüll? Frankreich plant derzeit ein Endlager für hochradioaktiven Müll in Bure (Lothringen), fast vor der saarländischen Haustür . Der Widerstand dagegen wächst.

Endlager 144 Kilometer von Saarbrücken entfernt

Das Saarland wurde im Endlagersuchprozess in Deutschland als Standort ausgeschlossen. Doch die Pläne für ein Endlager im lothringischen Bure, rund 144 Kilometer Luftlinie von Saarbrücken entfernt, konkretisieren sich. Wie von den Gegner*Innen des Endlagerprojekts CIGEO in Bure befürchtet, hat der Betreiber ANDRA im Januar 2023 eine Genehmigung für den Bau eines Endlagers für hochradioaktiven Atommüll beantragt.

Einer der Gegner aus der Region ist Jean-Pierre Simon, Landwirt und schon seit 30 Jahren unerschrocken. „Ich bin nicht der Einzige, der dagegen ist. Ich bin nur der Einzige, der sich traut, das offen zu sagen – trotz des Drucks vom Betreiber ANDRA. Ich war einer der ersten, dem die Gefahren des Endlagers bewusst waren, und ich habe das von Anfang an klar gesagt.“

Er habe – anders als andere Bauern in der Region – schon mehrfach ein Kaufangebot von ANDRA für sein Land abgelehnt, sagt der 63-Jährige. Er will für seine Region kämpfen, nicht zulassen, dass sie zur Atommüllkippe wird, nur weil sie so dünn besiedelt ist.

Mit Gemüseanbau
gegen Castoren

Unterstützung bekommt Simon seit einiger Zeit auch von einem Gorleben-erprobten Endlager-Gegner aus Deutschland, dem 42-jährigen Gemüsegärtner Luc. „Wir wollen nicht, dass hier ein atomares Endlager entsteht. Wir werden viel dagegen tun. Wir sind auf der Castortrasse mit unserem Gemüseanbauprojekt, stehen dort im Weg und werden so lange im Weg stehen, wie es sein muss.“

Der Gemüseanbauprojekt der Gegner*Innen ist gerade einmal einen Kilometer von Simons Hof entfernt und grenzt an die künftige Bahntrasse für die Castortransporte. Er isein wichtiger Teil ihres Widerstands gegen das Endlager-Projekt.
Die ersten Bauarbeiten für die Infrastruktur könnten hier schon 2025 beginnen. „Es ist klar, dass wir die Bauarbeiten und den Transport der Castoren behindern werden, nach dem Vorbild unserer Nachbarn, insbesondere in Deutschland“, sagt Simon.

Müll soll in Tonschicht
gelagert werden

ANDRA erkundet seit über 20 Jahren in einem unterirdischen Labor in der Region das Gestein. Der hochradioaktive Atommüll soll in eine Tonschicht 500 Meter unter der Erde versenkt werden – für eine Million Jahre. Ton eigne sich wegen seiner Wasserundurchlässigkeit gut als Wirtsgestein, schirme auf lange Zeit die radioaktive Strahlung von der Umwelt ab.

Beim Collectif contre l’Enfouissement des Déchets Radioactifs, dem Kollektiv gegen das Vergraben Radioaktiver Abfälle (CEDRA), sieht man das anders. „Wenn diese Lagerung von radioaktiven Abfällen in Ton nicht wie geplant läuft und die Grundwasserleiter gestört und verseucht werden, dann läuft das ins Pariser Becken, ins Meuse-Becken, nach Nordosteuropa“, sagt Jacques Leray. „Es betrifft also die Saarländer genauso wie uns.“

Auch Simon ist überzeugt, dass die Menschen in der Grenzregion die Risiken des Endlagers bisher viel zu wenig auf dem Schirm haben. Doch spätestens, wenn in ein paar Jahren die ersten Castoren anrollen, werde sich das ändern, das habe Gorleben gezeigt. Bis dahin wollen er und seine Mitstreiter*Innen die Stellung halten.@

Quelle.
//www.sr.de/ 21.4.23

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